Zucht/Brut der Gouldamadinen:
Diesbezüglich gibt es mehrere Möglichkeiten.
Man kann die Gouldamadine im Schwarm züchten oder auch Paarweise in Zuchtboxen.
Bei der Schwarmzucht sollte darauf geachtet werden, dass sich nicht zu viele Vögel im
Schwarm befinden und ein großzügiges Platzangebot vorhanden ist. Während der Zucht
sind die Vögel (sich gefundene Paare) gegenüber den Artgenossen etwas aggressiv.
Es sollte ein großes Angebot an Nistkästen geben die halbhoch bis hoch in großen
Abständen aufgehängt werden.
Wenn sich einige Paare gefunden haben und mit dem Nestbau/Brut beginnen,
sollten die überschüssigen Männchen oder Weibchen entfernt werden.
Diese könnte die Brut und Zucht etwas stören.
Wenn in Zuchtboxen gezüchtet wird sollte darauf geachtet werden, dass die Käfige
eine ausreichende Größe für Zuchtpaare und Jungtiere gewährleistet ist.
Meine Zuchtboxenmaße:
Länge: 80-100 cm, Tiefe 50-60 cm und eine Höhe von 60 bis 80 cm.
Als Nistkästen verwende ich geschlossene Brutkästen aus Holz, die ich im
Handel kaufe oder mir selbst baue. Als Nistmaterial reiche ich Kokosfasern.
Die Temperatur sollte während der Brutzeit höher sein, ideal ca. 24 Grad und wie schon
erwähnt, sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 60% und 75% gehalten werden.
Die Tageszeit/Tageslicht sollte sich um ca. 2-4 Stunden verlängern.
Wenn in der Sommerzeit gezüchtet wird ist dies ja automatisch gegeben.
Wenn im Winter gezüchtet wird, sollte man das Tageslicht künstlich verlängern.
Nun sollte sich auch das Nahrungsangebot erhöhen, Keimfutter und Ei-Futter
sollte jetzt zusätzlich gereicht werden (siehe button Ernährung).
Es sollte darauf geachtet werden, dass Vögel die zur Brut eingesetzt werden,
keine Mauser haben und die Weibchen wenn möglich nicht jünger als 9 Monate alt sind.
Wenn sich der Schnabel bei dem Weibchen dunkel bis schwarz verfärbt, ist dies eine
optimale Voraussetzung. Die Schnabelfarbe des Hahns wird ebenfalls intensiver.
Der Hahn ist für den Nestbau zuständig. In der Regel gibt es einen Balztanz.
Beide Vögel sitzen nebeneinander und wenden sich die Schwanzfedern zu.
Dann beginnen beide sich mit dem Kopf zu schütteln, dass Männchen singt und hüpft auf
der Stelle auf und ab.
Die Befruchtung findet dann auf der Sitzstange oder auch im Nest statt.
Nach wenigen Tagen der Fertigstellung des Nestes, beginnt die Eiablage.
In der Regel sind es ca. 4-5 Eier. Bei jüngeren Tieren können es auch weniger Eier
sein und bei älteren etwas mehr.
Die Brutzeit beginnt erst ab dem letzten oder vorletzen gelegtem Ei und beträgt eine
Dauer von ca. 14 Tage bis zum Schlupf. In dieser Zeit wird Tag und Nacht gebrütet.
Tagsüber wird im Wechsel zwischen Hahn und Henne gebrütet.
Nachts in der Regel nur das Weibchen, während dessen der Hahn auf der
Sitzstange des Nestes sitzt. In den letzten paar Tagen bevor die Jungen ausschlüpfen
kann es durchaus sein, dass beide zusammen im Nest sitzen.
Das Füttern der Jungvögel übernehmen beide Elterntiere, sowohl im Nest als auch
nachdem die Jungvögel ausgeflogen sind.
Wobei mir es so vorkommt, dass der Hahn die jungausgeflogenen Tiere mehr
füttert als das Weibchen. Dies ist ja auch verständlich, da das Weibchen
oftmals nach wenigen Tagen schon wieder Eier legt und zu bruten beginnt.
Hier sollte darauf geachtet werden, dass bevor es zur 2. Eiablage kommt das
Nest gereinigt wird und neues Nistmaterial zur Verfügung steht.
Die Jungtiere der ersten Brut müssen nicht entfernt werden. Sollte sich jedoch
aus platzgründen oder weil es zu sichtlichen Störungen kommt, können die
Jungvögel entfernt werden.
Es muss darauf geachtet werden, dass diese sich schon selbständig ernähren,
im Regelfall sollten die Jungvögel nicht vor 21 Tagen nach dem Ausfliegen von den
Eltern entfernt werden.
Ich achte stets darauf, dass max. 2 Bruten/Paar im Jahr durchgeführt werden.
Hier gibt es unterschiedliche Meinung, einige Züchter erhöhen dies auf drei Bruten.
Die Vögel die zur Zucht/Paarbildungsmöglichkeit ausgewählt werden,
sollten blutsfremd sein. Eine Geschwistern Paarung vermeide ich immer.